14.04.-18.04.2025
Pferdeführerschein Reiten – Kompetenznachweis für sicheres Reiten bzw. Ausreiten
Der Pferdeführerschein Reiten richtet sich an alle, die reiten – egal, ob als Sport- oder Freizeitbeschäftigung. Die Teilnehmer erlernen hier das Einmaleins des Reitens: Von den Ethischen Grundsätzen und Grundlagen zur Pferdegesundheit über das Vorbereiten des Pferdes zum Reiten (insbesondere Ausreiten) und den richtigen Sitz bis hin zu Verhaltensregeln beim Ausreiten, Erster Hilfe und angemessenem Umgang mit Umwelt und Natur werden alle Bereiche abgedeckt. Der Pferdeführerschein Reiten gilt als Kompetenznachweis für das sichere Reiten und Ausreiten. Er ist vor allem für Reiter interessant, die gerne mit ihrem Pferd ins Gelände gehen.
Wer den Pferdeführerschein Reiten absolvieren möchte, muss mindestens 10 Jahre alt sein, eine gewisse Grunderfahrung im Umgang mit dem Pferd besitzen sowie reiterliche Grundfertigkeiten und Erfahrungen, um ein Pferd in allen Grundgangarten vorstellen zu können. Außerdem ist der Besitz des Pferdeführerscheins Umgang (vor in Kraft treten der APO 2020 der Basispass Pferdekunde) eine Voraussetzung für die Teilnahme an der Prüfung zum Pferdeführerschein Reiten.
Ziel:
Ausbildungsziel des Vorbereitungslehrganges ist es, durch Vermittlung grundlegender Kenntnisse und Fähigkeiten für mehr Sicherheit und Übersicht beim Ausreiten zu sorgen und das Bewusstsein und die Mitverantwortung des Prüfungs-Anwärters für den schonenden Umgang mit Natur, Umwelt und Belange anderer Erholungssuchender zu schulen und zu fördern.
Wer ist für den Lehrgang/zur Prüfung zugelassen?
Der Lehrgangsleiter muss im Vorfeld die Erfüllung der Zulassungsvoraussetzungen jedes Teilnehmers gemäß APO überprüfen. Es ist keine Wartezeit nach dem Pferdeführerschein Umgang bzw. Reitabzeichen 7 und 6 zur Teilnahme am Lehrgang und Prüfung erforderlich.
Zugelassene Teilnehmer
Eine körperliche und geistige Mindestreife (siehe § 28 Straßenverkehrsordnung) und ein angemessenes reiterliches Können müssen gegeben sein. Der Bewerber muss in der Lage sein, ausreichend auf sein Pferd einwirken zu können, gefährliche Situationen zu erkennen, richtig einzuschätzen und entsprechend zu handeln. Der Bewerber muss den „Pferdeführerschein Umgang“ oder die „Reitabzeichen 7 und 6“ besitzen und am Vorbereitungslehrgang teilnehmen.
Zugelassene Pferde
4-jährige und ältere Pferde, die den Anforderungen entsprechen. Die Pferde müssen einzeln und in der Gruppe sicher gehen und im Straßenverkehr scheufrei sein. Maximal zwei Teilnehmer dürfen das selbe Pferd reiten.
Welche Ausrüstung ist erlaubt?
Grundsätzlich muss die Ausrüstung den Regeln der Reitlehre und den Grundsätzen der Unfallverhütung und des Tierschutzes entsprechen.
Ausrüstung der Teilnehmer
Ein bruch- und splittersicherer Reithelm mit Drei- bzw. Vierpunktbefestigung (empfohlen wird die europäische Norm „EN 1384“) ist für alle Bewerber. Dies gilt auch für Westernreiter in stilechter Ausrüstung. Das Tragen einer Sicherheitsweste wird empfohlen. Beim Überwinden von festen Hindernissen sollte die Sicherheitsfeste obligatorisch sein.
Ausrüstung der Pferde
Zäumung auf Trense. Es wird empfohlen, die erforderliche Zäumung unter Tierschutzaspekten mit den Lehrgangsteilnehmern vorab zu besprechen. Als Hilfszügel ist nur das gleitende Ringmartingal zulässig.
Da es sich um eine reitweisenübergreifende Ausbildung handelt, ist grundsätzlich auch die für die anderen Reitweisen obligatorische Ausrüstung zugelassen. Für den Westernreiter gilt die Ausrüstung laut gültigem EWU Regelbuch. Zügelführung auf Bit: Arbeitshaltung ist erlaubt. Gleitendes Ringmarterial auf Trense erlaubt, kein Bosal. Im Westernsattel Hindernisse bis maximal 0,30 m. (EWU Regelbuch: www.westernreiter.com/turniersport/ )
Welches Lehrmaterial bietet Hilfestellung?
Als Lehr- und Prüfungsmaterial werden empfohlen:
„Pferdeführerschein Reiten“, offizielles Prüfungslehrbuch der FN, ISBN 978-3-88542-817-6
Alle Produkte können beim FNverlag bezogen werden oder bei Busse von Eva günstiger bestellt werden
Prüfungsanforderungen und Aufgaben
Die Prüfung besteht aus vier Stationen, die an einem Tag absolviert werden:
1. Station: Pferdepflege und Vorbereitung zum Reiten
Hier sollen die Teilnehmer zeigen, dass sie ihr Pferd richtig zum Reiten vorbereiten, also das Pferd richtig pflegen, satteln und trensen können. Die entsprechenden Handgriffe und Ausrüstungsgegenstände müssen sie erläutern.
2. Station: Reiten auf dem Reitplatz und/oder in der Halle
Die Teilnehmer müssen beweisen, dass sie eine sichere Sitzgrundlage beherrschen, in allen Grundgangarten frei reiten können und die Bahnregeln kennen. Weiterhin wird die Hilfenabstimmung der Reiter überprüft und in der Abteilung geritten. Auch der Positionswechsel beim Reiten in der Gruppe sowie die nötigen Handzeichen zum Ausreiten werden überprüft.
3. Station: Reiten im Außenbereich
Diese Station überprüft das Wissen zum Reiten im öffentlichen Raum. Wie verhalte ich mich beim Ausreiten in einer Gruppe? Wie reite ich über verschiedene Geländebeschaffenheiten (z. B. Wasser, Bodenverhältnisse, bergauf, bergab)? Weiterhin müssen die Teilnehmer in verschiedenen Gangarten reiten, ihr Wissen über die Begegnung mit anderen Verkehrsteilnehmern praktisch beweisen (z. B. Fußgänger mit Hund, Motorräder, landwirtschaftliche Fahrzeuge …) und eine Straße sicher überqueren.
4. Station: Pferdegesundheit, Tierwohl und Grundkenntnisse der Reitlehre
An der vierten Station wird Wissen zur Pferdegesundheit, zum Tierwohl und zu den Grundkenntnissen der Reitlehre abgefragt. Ein Bereich sind die Ethischen Grundsätze, Bestimmungen des Tierschutzgesetzes und für Ausritte und Verkehrsteilnahme, Reiten im Verband sowie Verkehrsregeln. Weiterhin prüft die Station Wissen zum reiterlichen Verhalten in Bezug auf Umweltschutz, zum Verständnis für die Belange anderer Erholungssuchender sowie zur Rücksicht auf Land- und Forstwirtschaft und das Jagdwesen. Auch die Grundlagen der Pferdegesundheit, der Ersten Hilfe für Reiter und Pferd sowie die Grundkenntnisse der Reitlehre inklusive Reflexion der praktischen Prüfung werden abgefragt.
Die Abnahme des Pferdeführerschein Umgang und die Prüfung Pferdeführerschein Reiten kann am selben Tag erfolgen.
Bewertung:
Bewertet werden die Bewerber in zwei Teilen - Praxis und Theorie (Stationsprüfungen).
In der Theorie empfiehlt sich die mündliche Abfrage in der Kleingruppe zu verschiedenen Themen (Themenkomplexe siehe Lehrinhalte).
Im praktischen Teil sollte eine Person der Prüfungskommission am Prüfungsritt selbst zu Pferde teilnehmen. Sollte dies in Ausnahmefällen nicht möglich sein, muss mindestens gewährleistet sein, dass die Prüfer während des Prüfungsrittes Blickkontakt zur Gruppe haben
In der Praxis sollten die Anforderungen abgefragt werden, die im praktischen Teil für den Vorbereitungslehrgang angegeben sind.
Wie lautet das Prüfungsergebnis?
Beide Prüfungsteile müssen bestanden werden. Das Prüfungsergebnis lautet „bestanden“ oder „nicht bestanden“.
Was ist, wenn die Prüfung oder eine Teilprüfung nicht bestanden wird?
Sollte ein Prüfungsteil nicht bestanden werden, kann die Prüfungskommission über die Anrechnung des bestandenen Prüfungsteils entscheiden. Sollten beide Prüfungsteile nicht bestanden werden, wird zu Wiederholung der Prüfung eine Wartezeit von drei Monaten empfohlen.
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